Kroatien, Slowenien, Österreich 2025

& Chioggia

Über das Val Müstair, mit einem 2-tägigem Stopover zum Wandern im Camping Muglin (sehr empfehlenswert) wollten wir nach Kroatien.

Das Val Müstair im Schweizer Kanton Graubünden ist ein geschütztes Biosphärenreservat der UNESCO und Heimat des Benediktinerinnenklosters St. Johann in Müstair. Die Region ist bekannt für ihre intakte Natur, traditionelle Bergdörfer und vielfältige Wanderwege. Camping Muglin liegt idyllisch am Rambach und gilt als idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und Radtouren im Münstertal und Richtung Südtirol.

 

Aber bereits oberhalb von Venedig wurden wir von dem netten Besitzer unseres Stellplatzes am Lago al Boschetto überzeugt, Chioggia, das kleine Venedig, zu besuchen, und es war wirklich einen Besuch wert. Wir gönnten uns am Abend ein super feines Fischessen. Ein toller Start in unsere Ferien!

 

Der Lago al Boschetto ist ein kleiner See in den Hügeln des Veneto, beliebt bei Einheimischen für Ruhe und Natur. Chioggia, oft „Klein-Venedig“ genannt, liegt auf einer schmalen Landzunge am südlichen Ende der Lagune von Venedig. Charakteristisch sind die farbenfrohen Häuser, engen Kanäle und die rege Fischereikultur. Chioggia ist weniger überlaufen als Venedig und besonders für frischen Fisch und Meeresfrüchte bekannt – der Fischmarkt gilt als einer des größten Italiens.

 

Weiter ging es nach Istrien; unser erster Halt war Motovun, das Trüffeldorf.

Motovun ist eine mittelalterliche Stadt auf einem Hügel im Herzen Istriens. Bekannt ist sie vor allem für die Trüffelregion rund um den Motovun-Wald, in dem weiße Trüffel von Weltrang gefunden werden. Der Ort selbst besticht durch seine venezianische Architektur, enge Gassen und fantastische Ausblicke auf die umliegenden Weinberge.

Den Abend verbrachten wir bei Dean, einem Besitzer einer kleinen Oliven- und Weinfarm; probierten seine Weine und wurden mit feiner Pasta mit Trüffel verwöhnt.

 

Am nächsten Tag ging es weiter in den Nationalpark Učka; eine herrliche Wanderung zum Gipfel Voja.

Der Naturpark Učka liegt im Osten Istriens, direkt an der Kvarner-Bucht. Er ist bekannt für seine vielfältige Flora und Fauna – darunter seltene Orchideenarten. Der höchste Gipfel ist der Vojak, der eine der besten Panoramaaussichten Kroatiens bietet: Man sieht bis zu den Alpen, über Istrien, die Kvarner-Inseln und bei klarer Sicht sogar bis nach Italien. Der Park ist ein Paradies für Wanderer, Kletterer und Mountainbiker.

Der Blick auf die Wetterkarte veranlasste uns, unsere Reisepläne zu ändern und schneller Richtung Süden zu fahren als geplant. Auf dem Eco Camping Rizvan City verbrachten wir die erste Nacht in Dalmatien, umgeben von herrlicher Natur und Ruhe – ein wunderbarer Ort.

Rizvan City liegt im Velebit-Gebirge; die Umgebung des nördlichen Velebit ist UNESCO-Biosphärenreservat und ein Rückzugsort für Bären, Wölfe und Luchse.

 

Von hier aus besuchten wir die Plitvicer Seen; der Besuch der Plitvicer Seen war für uns ein absolutes Highlight.

Der Nationalpark Plitvicer Seen (UNESCO-Weltnaturerbe seit 1979) ist das älteste und größte Schutzgebiet Kroatiens. Er besteht aus 16 terrassenförmig angeordneten Seen, die durch über 90 Wasserfälle miteinander verbunden sind. Die intensiv türkisgrüne Farbe des Wassers entsteht durch Kalkablagerungen und Algen. Berühmt ist das Gebiet auch als Drehort der Winnetou-Filme. Besonders im Spätsommer leuchtet die Vegetation in kräftigen Farben und macht den Park noch eindrucksvoller – wir konnten uns an den Farben fast nicht satt sehen.

 

Wer uns kennt, weiss, dass wir keine Personen sind, die lange an Stränden liegen können und dies auch nicht suchen, aber wir wollten doch die Küste von Kroatien kennenlernen. Und so ging es für uns Richtung Zadar.

Zadar ist eine der ältesten Städte Kroatiens, bekannt für ihre römischen und venezianischen Ruinen sowie für moderne Kunstwerke wie die „Meeresorgel“ und den „Gruß an die Sonne“. Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel und bietet eine Mischung aus historischen Kirchen und quirligem mediterranen Leben.

 

Vor Zadar verbrachten wir noch zwei Tage im Velebit Gebirge, einem weiteren Drehort der Winnetou-Filme. Wir besuchten Tulove Grede und den Zrmanja Canyon.

Das Velebit-Gebirge ist der längste Gebirgszug Kroatiens und Teil der Dinarischen Alpen. Es steht unter UNESCO-Schutz als Biosphärenreservat. Tulove Grede ist eine markante Karstfelsformation, die durch ihre bizarren Spitzen weltbekannt wurde. Der Zrmanja-Canyon wiederum ist berühmt für seine türkisgrüne Schlucht, spektakuläre Wasserfälle und seine Rolle als Filmkulisse in den 1960er-Jahren für Karl-May-Verfilmungen.

Wir fanden einen wunderschönen Stellplatz mitten in der Natur in dem Örtchen Muškovic, am Fluss Zrmanja; abends konnten wir sogar noch im Fluss baden und unter Wasserfällen duschen – einfach wunderschön!

 

Die Ruhe war an der Küste komplett ausgewischt. Ich hatte mich so auf die Küstenregion, auf die schönen Städte Zadar, Trogir, Primošten und Šibenik gefreut. Sie sollten weniger touristisch sein als Split und Dubrovnik, aber was wir hier erlebten, war purer Massentourismus.

Trogir gehört zum UNESCO-Welterbe und gilt als eine der am besten erhaltenen romanisch-gotischen Städte Europas, mit einer wunderschönen Altstadt auf einer kleinen Insel. Primošten ist ein charmantes Küstenstädtchen, bekannt für seine Lage auf einer Halbinsel, seine engen Altstadtgassen und Weinberge. Šibenik hebt sich von anderen Küstenorten ab, da es nicht von Griechen oder Römern gegründet wurde, sondern von Kroaten. Berühmt ist die Kathedrale des Hl. Jakob, die vollständig aus Stein erbaut wurde.

So beschlossen wir schnell wieder ins Hinterland die Natur zu geniessen; unser Ziel waren die Krka Wasserfälle, die in der Nebensaison wenig besucht sind.

Der Nationalpark Krka ist berühmt für seine sieben Wasserfälle, darunter der spektakuläre Skradinski Buk. Anders als in Plitvice ist hier auch Baden in bestimmten Zonen erlaubt.

 

Rund um den Krka Nationalpark zeigte das Hinterland von Kroatien aber auch seine Schattenseiten: viele Geisterdörfer, verlassene, zerstörte Häuser, skeptische Menschen. Waren dies nach 30 Jahren Kriegsende noch die Folgen des Balkankrieges?

Tatsächlich sind die Narben des Kroatienkrieges (1991–1995) in manchen Regionen des Hinterlandes bis heute sichtbar. Viele Dörfer in der Krajina-Region wurden damals zerstört, und manche Bewohner kehrten nie zurück. Während die Küste stark vom Tourismus profitiert, blieb das Hinterland wirtschaftlich oft zurück. Heute bemühen sich Initiativen um nachhaltigen Tourismus, Wanderwege und kulturelle Wiederbelebung – mit langsamem Erfolg.

 

Wir wollten noch mehr Wandern und Mountainbiken und so beschlossen wir den zweiten Teil unserer Ferien in Slowenien und der Steiermark zu verbringen. Wir machten uns nach einer windigen Nacht Richtung Maribor / Slowenien auf.

Maribor ist die zweitgrößte Stadt Sloweniens und liegt am Fluss Drau. Sie ist berühmt für die „älteste Rebe der Welt“ (über 400 Jahre alt), die noch immer Weintrauben trägt. Die Stadt bietet eine Mischung aus mittelalterlicher Altstadt, Weintradition und jugendlichem Flair – 2012 war sie Europäische Kulturhauptstadt.


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