Patagonische Winde

 

In Patagonien ist das Wetter dauerhaft – unbeständig und windig. Doch weshalb windet es dort oft so heftig?

 

Das Wetter in Patagonien wird hauptsächlich von drei Faktoren beeinflusst. Dem Westwind, den Anden als Wetterscheide mit Stau- und Föhneffekten und der Antarktis als Kältepol.

 

Wie in Mitteleuropa auch bläst der Wind in Patagonien meist von Westen her. Im Süden von Südamerika gibt es jedoch weniger Landmassen und die Anden oder die Kordilleren, wie die Bergkette dort heisst, sind nicht sehr hoch und bremsen die Winde wenig. Die Regenwolken werden, wie z.B. auch im schmalen England, rasch über das Land geführt, und so gibt es schnelle Wetterwechsel. Am Kräftigsten bläst der Wind im patagonischen Sommer, also von Dezember bis März.

 

Wind entsteht, wenn kalte und warme Luft aufeinandertreffen. Warme Luft steigt, da sie leichter ist und die kalte Luft fliesst nach. Da entstehen unterschiedliche Luftdrucke. Je grösser der Unterschied, desto kräftiger weht der Wind. Die kalte Luft wird von der Antarktis beeinflusst, kommt jedoch eher vom Westen, vom Pazifik her. Die warme Luft strömt aus dem sommerlich warmen Festland. Dieser Luftausgleich lässt Hoch- bzw. Tiefdruck entstehen, und eben heftige Winde. In den schneebedeckten Bergen von Chile und Argentinien sind Orkane bis zu 180 km/h möglich. Diesen Windstärken kann sogar der stärkste Mensch nicht standhalten.

 

Die Kordilleren bilden die Wetterscheide, ähnlich wie bei uns die Alpen. Auf der chilenischen Seite regnet es an über 300 Tagen und bis zu 10'000 Litern im Jahr. Das wird nur von den Tropen übertroffen. Im Osten, also auf der argentinischen Seite, fällt wenig Regen und es herrscht eine wüstenartige Steppe, die Pampa.

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