Es kam der Tag an dem wir von La Paz und Bolivien Abschied nehmen mussten um unsere Reise Richtung Peru fortzusetzen. Wir hatten wirklich eine tolle Zeit im Colibri Camping. Und wir hatten ein etwas mulmiges Gefühl für die Weiterreise, da bei Ronja ja noch ein paar Warnlämpchen leuchteten. Würde sie die Fahrt auf der Höhe problemlos überstehen? Immerhin waren es noch ein paar Hundert Kilometer bevor wir von den 4000m runter konnten.
Es ging alles gut, und wir erreichten zwei Tage später Arequipa in Peru auf 2500müM. Ausserdem fanden wir mit EuroR Sport eine kompetente VW-Garage, die unseren Bus auf Herz und Nieren überprüfte, reinigte und wieder instand stellte. Alle Lämpchen waren weg. Wir mussten nur eine Nacht im Hotel übernachten, da der Service noch etwas dauerte. Es wurde uns empfohlen in etwa 3000 Km die Bremsbeläge zu wechseln, die Garage in Arequipa hatte leider keine Originalteile am Lager. Eine weitere kleine Herausforderung haben wir also doch noch auf dem weiteren Weg.
Im Garten einer sehr netten Familie durften wir in Arequipa campieren. Wir wurden aufgenommen als wären wir Familienmitglieder. Der Grossvater war früher Taxifahrer, und mit seinem alten, heruntergekommenen Auto fuhr er uns sogar zum Busbahnhof. Das Auto war jedoch nicht unsere grösste Sorge. Die Peruaner fahren einfach wild drauflos, es scheint keine Strassengesetzte zu geben. Man drückt und hupt und bremst, es passiert erstaunlich wenig.
Mit dem Überlandbus reisten wir nach Cabanaconde, dem Ausgangspunkt zum Colca Canyon. Der Canyon ist in der Nähe von Arequipa – es sind nur etwa 6 Stunden mit dem öffentlichen Bus bis dahin – also ganz in der Nähe😊. Der Canyon de Colca ist eine der grössten und tiefsten Schluchten der Welt und bekannt für eine grosse Anzahl an Kondoren. Bei einer Zweitageswanderung erkundeten wir den Canyon. Am ersten Tag ging es rund 2000 Höhenmeter runter, zu einer Oase am Rio Colca, wo wir in einem kleinen Hotel übernachteten. Den Aufstieg am nächsten Morgen starteten wir ganz früh, kurz vor Sonnenaufgang um 6 Uhr, um die kühlen Morgenstunden auszunutzen. Wieder in Cabanaconde angekommen, suchten wir ein Taxi, welches uns zum Mirador Cruz del Cóndor brachte. Hier warteten hunderte von Touristen. Ob sich die Kondore heute zeigten? Wir hatten Glück. Nach einer Weile kreisten einige dieser grossen Vögel am Himmel und am Rande des Canyons. Mit einer Flügelspannweite von 3 Metern ist der Kondor einer der grössten flugfähigen Vögel der Welt.
Zurück in Arequipa genossen wir nochmals die Stadt und die leckeren Kaffees, bevor wir unsere Reise Richtung Nazca fortsetzten.