Iguazú Cataratas

 

Iguazú heisst „Grosses Wasser“ und genau dies drückt es wahrhaftig aus!

Die Cataratas Iguazú gehören zum spektakulärsten Naturschauspiel in Südamerika, und dem können wir nur zustimmen; für uns ein absolutes Highlight, welches auf einer Südamerikareise nicht fehlen darf. Und es war neben dem Esteros del Iberá unser erstes grosses Highlight auf unserer Reise. Die Wasserfälle befinden sich im Dreiländereck Argentinien, Brasilien und Paraguay. Dies hiess für uns eine lange Anreise durch Nordargentinien; keinen Augenblick bereuen wir diese Anreise, denn was wir hier sehen durften, gehört für uns zu den Superlativen.

 

Wir kommen in der Ortschaft Puerto Iguazú an. Hier erinnert viel an Afrika, das Leben findet auf der Strasse statt, nur die Hauptstrassen sind geteert. Früchte und feine, frische Backwaren, wie Chipas erhält man an Strassenständen. Wir finden einen super Campingplatz, saubere, warme Duschen und der Besitzer bringt mir erst einmal bei, wie ich Mate trinken muss. Wir fühlen uns wohl und so kann es am nächsten Tag gleich los gehen. Wir entscheiden uns zuerst für die argentinische Seite. Wir können mit Ronja direkt zum bewachten Parkplatz am Eingangstor des Parque Nacional Iguazú fahren. Dank BlueDollar hält sich der Eintrittspreis für uns in Grenzen (20 Franken / Person). Und auch sonst haben wir grosses Glück, denn das Wetter spielt mit und die Wasserfälle führen nach den Unwettern viel Wasser, mussten aber nicht geschlossen werden. So nehmen wir die ersten beiden Hauptwanderwege in Angriff und was sich hier für uns bietet ist gigantisch, wir können es fast nicht glauben, an jeder Ecke stürzen Wassermassen in die Tiefe. Wir bleiben oft wie angewurzelt stehen, Rico weiss gar nicht mehr, wo er am besten fotografieren soll. Ein solches Naturschauspiel haben wir persönlich noch nie gesehen.

Die Wanderwege, der Nationalpark selber ist bereits schon wunderschön; die Verantwortlichen belassen den NP so natürlich wie möglich, es muss gelaufen werden, keine zusätzlichen Bahnen oder Erleichterungen – die Natur steht im Vordergrund. Und so haben wir viel Glück und sehen sogar Affen, Leguane und Tucane. Ein unbeschreiblich schöner Tag, dieser erste Tag auf argentinischer Seite.

 

Doch es sollte noch besser kommen. Wir entscheiden uns, am nächsten Tag, mit dem Bus auf die brasilianische Seite zu fahren, da die Zollformalitäten dadurch einfacher sind und wir Ronja nicht einführen müssen. Da sich das Wetter noch in Grenzen hält, entscheiden wir uns, zuerst den Parque des Aves zu besuchen. Ein Vogelpark, indem verletzte Vögel von Vogelarten, die vor dem Aussterben bedroht sind, aufgepäppelt werden, und wieder in die freie Wildnis integriert werden. Er befindet sich direkt gegenüber dem Eingang der Cataratas und es lohnt sich wirklich, diesen zu besuchen. Wir laufen durch Regenwald mit tropischen Pflanzen, riesigen Volieren mit wunderschönen Vögeln.

Trotz ungewissem Wetter entscheiden wir uns, nun die brasilianische Seite der Wasserfälle in Angriff zu nehmen. Die Organisation haben die Brasilianer besser im Griff und so sind wir mit Ticket lösen und einer 20-minütigen Busfahrt schnell am Ausgangspunkt für den Panoramaweg; hier tobt gerade noch ein Gewitter und so entscheiden wir uns für einen Kaffee und wir gönnen uns ein Dulce de Leche J Also, neben den Chipas ist dies wirklich ein absolutes kulinarisches Highlight, was eben auch nicht fehlen darf. Und endlich, zeigt sich die Sonne! Wir machen uns auf den Weg und was sich uns vor unseren Augen auftut, können wir nicht glauben, wir bleiben angewurzelt stehen, als wir das Ausmass dieses Naturspektakels sehen. Mir rollen wirklich ein paar Tränen vor Freude die Wange herunter…. Das ich solch eine Natur erleben darf! Wir laufen den Panoramaweg bis zum Turm hinauf, wir können von dieser fantastischen Aussicht nicht genug bekommen, wir laufen wieder zurück und doch müssen wir uns von diesem gigantischen Blick irgendwann trennen und fest in Erinnerung behalten.

 

Die argentinische Seite hat mehr einzelne Fotosujets zu bieten, einzelne Wasserfälle von diesen tausenden herabstürzenden Cataratas, bietet mehr Natur, mehr Wanderwege. Die brasilianische Seite zeigt das immense  Ausmass dieser Wasserfälle; immerhin bestehen die Cataratas aus 20 grossen und 255 (!) kleinen Wasserfällen und erstrecken sich über eine Breite von 2.7km. Für uns steht fest, man muss einfach beide Seiten gesehen haben.

 

Noch etwas zum Nachdenken bei dem ganzen Enthusiasmus: warum ist das Wasser, welches einen tosenden, wunderbaren Lärm verursacht so braun: der Iguazú war in er Vergangenheit nämlich ein Klarwasserfluss. Durch die Abholzung und Entwaldung in Brasilien kommt es zu starker Erosion und das Wasser transportiert bei hohem Wasserstand erhebliche Sedimente. Die Folge ist die braune Farbe. Und Folgen für Erde, Mensch und Tiere – estamos todes connectados!

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