Lanín NP und Ruta de los Siete Lagos

 

Seen, Schneebdeckte Berge, Wälder, unendliche Weite und Ruhe

 

San Martin de los Andes – Bariloche – El Bolson

 

Mit der Ankunft in San Martin de los Andes hiess es in Patagonien angekommen zu sein. Und tatsächlich die Landschaft ändert sich deutlich und wir sind dankbar, können wir den Staub hinter uns lassen und sehen herrliche grüne Wälder, tiefblaue Seen und die ersten hohen schneebedeckten Berggipfel.

 

San Martin de los Andes liegt direkt am Lago Lacar, umringt von Bergen; ein sehr touristisches, aber gepflegtes kleines Städtchen mit herrlichen kleinen Kaffees und Restaurants. Da in Argentinien erst an Weihnachten die Hauptsaison beginnt, können wir das Städtchen ohne viel Rummel geniessen. Wir haben sogar so viel Glück, einen Campingplatz direkt am See zu bekommen und völlig alleine zu sein – einfach traumhaft.

Wir entscheiden uns am nächsten Tag für den Lanin Nationalpark. Der Park gehört zu den Öko-Regionen „Altos Andes“ und beherbergt grosse Waldgebiete, den wunderschönen Vulkan Lanin und den Lago Heuchulfquen. Es ist kaum zu glauben, aber wir sind praktisch die ersten Besucher im argentinischen Frühling und haben doch schon 23 Grad. Beste Bedingungen zum Wandern und das nutzen wir auch und bleiben hier für zwei Wandertage. Diese unendliche Ruhe, Unberührtheit der Wälder und Natur fasziniert uns.

 

Die berühmte „Ruta de los Siete Lagos“ liegt heute vor uns. Sie soll eine der schönsten Routen in Patagonien sein. Sie führt durch dichte Wälder vorbei an idyllischen Seen, verschneiten Bergen und bietet Natur pur. Sie erstreckt sich von San Martin de los Andes bis nach Bariloche. Wir haben erneut einen Sonnentag mit blauem Himmel, richtiges Wetterglück für den ersten Teil und wir erleben wirklich unbeschreiblich wunderschöne Natur. Wir entscheiden uns am Lago Falkner den Abend und die Nacht zu verbringen, um am nächsten Morgen zu wandern und das herrliche Gebiet von oben zu bewundern.

 

Auf dem zweiten, ebenso schönen Teil der Route wird unsere Reise leider 30km vor Bariloche durch einen Unfall unterbrochen. Ein Fahrzeug kommt bei einem verbotenen Überholmanöver auf unsere Seite, wie durch ein Wunder kann ich ausweichen, und Rico und ich können unverletzt aussteigen. Ronja musste zwar mit der Feuerwehr gesichert und geborgen werden, um nicht den Abgrund herunterzufahren, aber unsere Wundertüte Ronja ist wirklich spitze! Wir können es selber nicht glauben, nur Blechschaden, sonst nichts….selbst die Schiebetüre und das Dach gehen ohne Probleme auf. Da die argentinische Polizei nicht gerne Unfälle mit Ausländern bearbeitet, lässt sie mich noch von der Ambulanz untersuchen und entlässt uns dann. Der Unfallverursacher begeht Fahrerflucht, was in Argentinien an der Tagesordnung steht. Hier ein grosses Dankeschön an Roland Bopp und Hess Automobile in Alpnach, die unsere Ronja für Südamerika bestens gerüstet haben.

 

Bariloche selber ist eine Stadt, die leider bekannt ist aufgrund der vielen Autoeinbrüche, insbesondere von Overlandern. So entscheiden wir uns, in der schönen Umgebung von Bariloche und nicht direkt in der Stadt, wieder neue Energie zu sammeln. Wir landen auf einem richtig tollen Camping in der Colonia Suiza.

Die ersten Schweizer kamen 1883 hier an, es waren Henriette Goye-Borgeat und Joseph Goye mit vier Kindern, die aus dem Walis nach Argentinien immigrierten.

Wir wandern entlang am Nahuel-Huapi-See mit unvergleichlicher Umgebung zum Fotografieren und tatsächlich, diese Umgebung ähnelt der Schweiz schon sehr.

Die Wanderung im Parque Municipal Llao Llao / Arrayanes-Wald beeindruckt uns mächtig.

 

Auf der wunderschönen Rute Richtung El Bolson machen wir noch einen Abstecher zum Schwarzgletscher und Lago Mascardi. Der Schwarzgletscher entsteht durch Vulkangestein auf dem weissen Gletscher. Hier befinden sich die Vulkane auf solcher Höhe, dass sie oft in Kombination mit Gletscherzungen zu sehen sind und durch die vulkanischen Gesteinsabbrüche ein schwarzer Gletscher entsteht. Pünktlich zum 1. Advent verliess uns hier einen Tag das prächtige Sommerwetter und am Gletscher schneite es auch für uns ein paar Schneeflocken vom Himmel J

 

El Bolson ist eine kleine Hippi-Stadt und die Hochburg von Rucksacktouristen und sportlich aktiven Touristen (Mountain Bike, Traillauf, Wanderungen). Wir besuchen hier Claudia und Klaus, die uns bei der ganzen Versicherungsabwicklung unseres Unfalles behilflich waren, verbringen einen gemütlichen Tag mit Waschen, Ronja putzen und abends am Lagerfeuer sitzen.

Wir geniessen hier noch zwei tolle Wandertage zum Cajon del Azul und Cerro Pittriquitron. 


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