Die Königspinguine auf Feuerland

 

Feuerland, Tierra de Fuego liegt ganz im Süden vom Kontinent. Es ist durch die Magellanstrasse vom Festland getrennt. Die Hauptinsel ist etwa so gross wie die Schweiz. Es zählen jedoch noch weitere kleinere Inseln dazu, so auch der südlichste Punkt um Kap Horn. Als Ferdinand Magellan 1520 den Seeweg vom Atlantik zum Pazifik fand, sah er die vielen Feuer der Indigenen, welche diese gegen die Kälte entzündet hatten, und nannte das Land Feuerland. Die Indigene Bevölkerung wurde jedoch mit der Kolonialisierung praktisch ausgerottet. Eine weitere wichtige Wasserstrasse durch die Inseln ist der Beagle Kanal, welcher weiter südlich ist.

 

Häufig liegt über dem Land ein Tiefdruckgebiet, die Winde sind sehr stark und die Temperaturen liegen auch im Sommer im Mittel bei nur 14°C. Dabei kann es am selben Tag 20° sein und dann ein paar Stunden Schnee fallen.

 

Ein Grenzvertrag von 1881 regelt, dass Feuerland zwischen Chile und Argentinien geteilt wird. Grenzkonflikte waren jedoch lange Zeit bestehend. Heute muss man, wenn man mit dem Auto nach Ushuaia (Argentinien) fährt, durch den chilenischen Teil durch. Ebenso muss man durch Argentinien, wenn man ins südliche Chile will, z.B. Punta Arenas oder Puerto Natales mit dem berühmten Torres del Paine Nationalpark.

 

 

Vor etwas mehr als zehn Jahren siedelten ein paar Königspinguine in der Bahía Inútil, auf Feuerland an. Königspinguine sind sonst fast ausschliesslich auf der Antarktis und auf Südgeorgien beheimatet. Da viele Touristen die scheuen und sozial schwachen Tiere verängstigten, und sich dadurch der Bestand reduzierte, wurden die Tiere mittels Reservat unter Schutz gestellt.

 

Bahía Inútil liegt an der Westküste der grossen Insel Feuerland. Ihr Name wurde 1827 von Kapitän Phillip Parker King vergeben, der feststellte, dass die Bucht keine Möglichkeiten, weder als Ankerplatz noch als Zufluchtsort oder zu irgendeinem anderen Vorteil für den Seefahrer bot. Daher die «Nutzlose» Bucht.

 

Der Königspinguin ist neben dem Kaiserpinguin die zweitgrösste Art von insgesamt 18 Pinguinarten auf der Welt. Die flugunfähigen Vögel werden bis zu einem Meter gross und wiegen zwischen 10 und 16 Kg. Ihre Flügel sind zu schmalen, aber kräftigen Flossen umgestaltet und an ein Leben im Meer angepasst. Sie können Tauchtiefen über 300 Meter erreichen und mehrere Minuten unter Wasser bleiben. 150 Tauchgänge pro Tag, mehr als die Hälfte in Tiefen von über 50 Metern, sind bemerkenswert.

 

 

Sie ernähren sich von kleinen Fischen und Krebsen. Normalerweise bilden Königspinguine riesige Kolonien, auf Südgeorgien werden 200'000 Tiere geschätzt. Königspinguine sind weniger treu als andere Pinguinarten. Sie paaren sich in der Regel jedes Jahr mit einem neuen Partner. Die Eier werden abwechselnd vom Weibchen und vom Männchen gebrütet. Königspinguine bauen keine Nester, sie tragen ihr Ei immer auf der Oberseite ihrer Füsse mit sich herum. Nach 50-60 Tagen schlüpfen die Küken, müssen danach jedoch von den Eltern noch weiter warmgehalten werden. Sie können bis 25 Jahre alt werden. Ihre natürlichen Feinde sind Robben und Orcas, die Jungen sind jedoch von Seevögel nicht sicher.


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