Atacama - die trockenste Wüste der Welt

 

Die Atacama ist eine Wüste im Norden Chiles und erstreckt sich über eine Länge von 1200 Km. Im Westen beginnt sie an der Pazifikküste und geht im Osten bis an das Andenmassiv heran. Sie ist das trockenste Gebiet der Erde, es gibt Orte an denen jahrzehntelang kein Regentropfen gefallen ist. Im Mittel fällt hier nur ein Fünfzigstel der Regenmenge, die im Death Valley in den USA gemessen wird.

 

Verantwortlich für die Trockenheit ist die kalte Meeresströmung des Humboldtstroms. Durch dessen Kälte können die Luftmassen über dem Pazifik keine Feuchtigkeit aufnehmen. Es können sich keine Wolken bilden, welche über dem Land wieder abregnen. Wolken aus dem Osten gibt es auch keine, da die hohen Anden diese zurückhalten. In der Atacama kommen keine Niederschläge an, höchstens etwas Küstennebel, welche ein paar genügsame Pflanzen für ihre Nische suchen.

 

Die kalte Meeresströmung bringt auch mit sich, dass die Atacama kühl ist, und sich in Küstennähe Nebel bildet. Das bekannte Klimaphänomen El Niño hat jedoch auch Auswirkungen auf die Atacama. So wird bei Auftreten von El Niño alle paar Jahre der Humboldtstrom abgeschwächt, und es kommt in der Atacama zu Niederschlägen. Das Resultat ist eine blühende Wüste über einen kurzen Zeitraum.

 

Das extrem trockene Klima, die saubere Luft und die Hochebenen bringen völlige Dunkelheit bei Nacht. Die Atacama ist deshalb bei Astrologen und Hobby-Sternebeobachter sehr beliebt. Die Europäische Sternwarte hat 120 Km südlich der Hafenstadt Antofagasta, das Paranal Observatorium gebaut. Die weltgrössten Teleskope befinden sich hier, um Sterne und Galaxien zu beobachten und um ausserirdisches Leben zu finden. Die USA testen in der Atacama ausserdem ihre Marssonden.

 

Die Atacama ist etwa 15 Mio Jahr alt. Obwohl die Atacama zu den trockensten Gebieten der Erde zählt, wurde sie bereits früh besiedelt. Die Chinchorros sind ein indigenes Volk, welche verstorbene Babys mumifizierten. Diese Mumien sind 2000 Jahre älter als die Mumien Ägyptens.

 

Unser Bild einer Wüste besteht oft aus unzähligen Sanddünen soweit das Auge reicht. Die Atacamawüste ist jedoch anders. Es gibt Geysire mit hohen Wasserfontänen, farbigen Lagunen mit hohem Salzgehalt wie im Toten Meer, so dass man beim Baden nicht untergeht und faszinierende Landschaften, die aussehen wie auf dem Mond mit 6000m hohen Vulkanen. Es gibt Flamingos, Vikunjas, Kakteen und grüne Oasen.

 

Der Hauptort ist San Pedro de Atacama und liegt auf 2500müM. Auf 4300m liegt El Tatio, das höchstgelegene geothermische Feld der Erde. Hier zischt heisses Wasser aus 80 Geysiren und 60 Quellen.

 

Unter der Wüste sind grosse Mengen an Kupfer, Lithium, Silber und Gold verborgen. Um diese für Chiles Wirtschaft zu bergen, wird die Landschaft umgewälzt, und es werden riesige Mengen Wasser benötigt, um die Rohstoffe aus dem Gestein zu lösen. Das Wasser stammt aus den Anden. Dieses Wasser aus den Flüssen wird jedoch auch von den indigenen Dörfern, welche entlang der Anden leben, für ihre Landwirtschaft benötigt. Sie müssen ihr Land aufgrund des Wassermangels verlassen, Geisterdörfer bleiben zurück.

 

Instagram